Australien: Northern-Territory-Sehenswürdigkeiten im Fokus

Wir beginnen unsere Suche nach den fototauglichsten Northern-Territory-Sehenswürdigkeiten im tropischen Norden des Territory – dem sogenannten „Top End“. Das Top End umfasst eine Fläche von etwa 400.000 Quadratkilometern, was einem Drittel der Gesamtfläche des Northern Territory entspricht. Hier erwarten dich vier spannende Regionen: Darwin, Kakadu, Katherine und das Arnhem Land.

Darwin ist die pulsierende Hauptstadt des Territory und wartet mit ebenso asiatischen wie westlichen Einflüssen auf. Die Stadt begeistert ihre Besucher mit einem bunten Kulturangebot wie spannenden Märkten, Freiluftkino und großartigen Festivals im Freien.

Lokale Spezialitäten und Kunsthandwerk aus der Region kannst du am besten auf den Mindil Beach Sunset Markets oder am Wochenende auf den Märkten in Parap, Nightcliff und Rapid Creek erwerben und hier auch das eine oder andere spannende Motiv vom quirligen Lifestyle der Stadt einfangen.

Tipp: Probiere in Darwins Hafenviertel das leckere, asiatisch geprägte Essen und frische Meeresfrüchte – Food-Selfie inklusive.

Darwin liegt auf einer Halbinsel, die an drei Seiten vom Meer umgeben ist. Der ideale Ort für atemberaubende Sonnenuntergangsfotografie. Aber auch das Beobachten und natürlich das Fotografieren von tropischen Gewittern, die hier aufgrund der durchgängig milden Temperaturen entstehen, ist in Darwin fast schon so etwas wie ein lokaler Zeitvertreib.

Nördlich von Darwin liegen die Tiwi Islands und ein Tagesausflug kann unkompliziert mit der Fähre oder einem Kleinflugzeug gebucht werden. Hier kannst du an der Kultur der Tiwis teilhaben, lokale Kunst und Kunsthandwerk kaufen und mit den einheimischen Tiwi-Damen bei einer Kanne Billy Tea plaudern – authentischer geht es kaum.

Darwin ist ein guter Ausgangsort, um die umliegenden Regionen zu erkunden und spannende Fotomotive zu entdecken. Eine Stunde südlich von Darwin liegt der Berry Springs Nature Park. Hier kannst du einen Sprung in die erfrischenden Naturpools wagen, bevor es weiter in die Feuchtgebiete des Mary River geht – hier erwartet dich eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt. Auf dem nahe gelegenen Adelaide River kannst du auf einer geführten Tour mit etwas Glück sogar auf dem Wasser treibende Salzwasserkrokodile vor die Linse bekommen.

Weiter südlich entlang des Stuart Highway liegt der Litchfield National Park – der perfekte Ort, um faszinierende Naturmotive wie magnetische Termitenhügel, Monsunregenwälder und tosende felsige Wasserlöcher zu knipsen. Danach kannst du dich in kaskadierenden Wasserfällen abkühlen und versteckte Orte beim Spaziergang im Regenwald entdecken.

Lass dich auch von vermeintlich schlechtem Wetter nicht abhalten, fleißig weiter zu knipsen, denn es eröffnen sich dir ganz neue Seiten der Fotografie. Regen, Blitze, Wolkentürme und Co. bieten dramatische Farben und können dir helfen, ganz besondere Stimmungen zu kreieren. Probiere es einmal aus – die Fotos werden dich umhauen!

Nur drei Autostunden von Darwin entfernt liegt der größte Nationalpark Australiens: der Kakadu National Park. Nicht umsonst hat er einen doppelten UNESCO-Welterbe-Status – sowohl für seine natürlichen als auch für seine kulturellen Schätze.

Hier kannst du durch Schluchten wandern, alte Felskunst der Aboriginal People bestaunen und in natürlichen Pools schwimmen, während du dem Gesang der vielfältigen Vogelwelt lauschst.

Hintergrundwissen: Das Volk der Bininj und Mungguy lebt seit 65.000 Jahren in Kakadu. Ihre uralte Kultur und der Erhalt des Landes sind bis heute allgegenwärtig.

Sowohl die Wasserfälle, die 100 Meter hohe Felswände herunterdonnern, als auch die Felskunst der Ureinwohner, die sich überall im Park befindet, bieten spannende Fotomotive. Die weiten Flüsse und Feuchtgebiete beheimaten Barramundi, Krokodile und Hunderte Vogelarten, die dir mit etwas Geduld einzigartige Tieraufnahmen bescheren. Besonders beeindruckende Motive locken in den tropischen Sommermonaten – dann verbindet der Regen die Flüsse, Bäche und Schluchten und verwandelt die Landschaft in eine grüne, von Wasser umgebene Oase.

Sorge dafür, dass auf deinem Foto nichts im Hintergrund stört. So wirken besonders eindrucksvolle Landschaften und Panoramen weiter und stimmiger in ihrer Konzeption. Erreichen kannst du dies durch Perspektive, durch Warten oder dadurch, dass du den Hintergrund in der Unschärfe verschwinden lässt.

Das Arnhem Land grenzt im Nordosten an den Kakadu National Park. Das weite Land gehört den Aboriginal People und ihre traditionelle Kultur ist hier weitgehend intakt.

Fans von eindrucksvoller Landschaftsfotografie kommen hier voll auf ihre Kosten, denn die Landschaft im Arnhem Land ist vielseitig und beeindruckend: Schroffe Küstenlinien, einsame Inseln, Monsunregenwälder, hohe Felswände, Savannen-Gebiete, traumhafte Strände und Flüsse voller Fische bieten spektakuläre Motive.

Eine Kunsttour zur beeindruckenden Felskunst solltest du dir unter keinen Umständen entgehen lassen. Der sogenannte „Röntgen-Stil“ mit einer akkuraten Darstellung der inneren Organe und Knochen von Tier und Mensch ist charakteristisch für diese Region und bietet eindrucksvolle Motive für dein Fotoalbum.

Tipp: Im August findet hier Australiens wichtigster indigener Kulturaustausch, das Garma Festival, statt. Es bietet sich kaum eine bessere Gelegenheit, mehr über die beeindruckende Kultur der Ureinwohner zu erfahren.

Fotografen liegen schon mal auf der Erde und du ab jetzt auch. Fotografiere Tiere und Menschen auf Augenhöhe. Du wirst merken, dass diese Fotos intensiv, nah und persönlich wirken.

Katherine ist der drittgrößte Ort des Northern Territory und liegt etwa 320 Kilometer südlich von Darwin. Die Stadt ist bekannt für ihre hippe Foodie-Szene, skurrile Outback-Pubs und zahlreiche Kunstgalerien.

Nur einen Katzensprung entfernt treffen die Tropen auf das Outback und es erwartet dich die spektakuläre Kulisse der Nitmiluk Gorge – ein natürliches System bestehend aus 13 Schluchten, das die Herzen der Fans von spektakulärer Landschaftsfotografie ein weniger höher schlagen lässt. Die beeindruckende Felslandschaft kannst du während einer geführten Bootstour, entlang von markierten Buschwanderwegen oder per gemietetem Kanu flussaufwärts paddelnd erkunden. Im Nitmiluk National Park befindet sich der weltbekannte Jatbula Trail. Es ist ein 62 Kilometer langer Wanderweg durch den Park, auf dem du in den Wasserlöchern, die nur vom Pfad aus zugänglich sind, schwimmen, durch Felsschluchten aus Sandstein wandern und Wildtiere beobachten kannst.

Tipp für Schwindelfreie: Für spektakuläre Aufnahmen aus der Vogelperspektive kannst du eine Tour mit dem Helikopter über die Felslandschaft buchen – ein garantiert unvergessliches Erlebnis.

Die Leliyn/Edith Falls befinden sich im Westen des Nitmiluk National Parks, ca. 60 Kilometer nördlich von Katherine. Fast ganzjährig kannst du hier in den natürlichen, von Schraubenbäumen eingerahmten Pools am Fuß der Wasserfälle schwimmen und einzigartige Motive einfangen. Alternativ bietet sich ein 2,6 Kilometer langer Spaziergang zu den klaren oberen Pools an.

Nimm dir bewusst einen Moment Zeit und überlege dir, was dich an deinem Motiv berührt. Was macht es für dich schön, interessant, besonders? Versuche dann genau diesen Aspekt mit deiner Fotografie einzufangen.

Unsere (Foto-)Reise durch das Northern Territory führt uns weiter in das „spirituelle Herz“ Australiens, dem Red Centre. Wie der Name es bereits vermuten lässt, liegt das Red Centre genau in der Mitte Australiens. Hier erwartet dich das echte Outback. Das Gebiet ist für seine enormen Wüstenebenen, den feurig-roten Sand, den blauen Himmel, seinen grenzenlosen Horizont und für unendlich scheinende Weiten bekannt. Es locken weltweit bekannte Naturwahrzeichen und Landschaften, Kunst und Kultur der Aboriginal People, Outback-Abenteuer und eine einzigartige Tierwelt.

Alice Springs ist ein hippes Outback-Städtchen mitten im Herzen des Red Centre. Hier begrüßen dich eine ausgeprägte Kaffeekultur, eine zeitgenössische Kunstszene und ein voller Festival- und Eventkalender.

In und rund um Alice Springs gibt es viele spannende Museen und auch „Alice‘s“ Ruf in Bezug auf die Kunst der Aboriginal People geht weiter über die Stadtgrenzen hinaus. Tipp: Begib dich auf Erkundungstour und statte den zahlreichen Galerien im Ort einen Besuch ab – so kannst du die einheimischen Künstler kennenlernen und mehr über die bedeutenden Geschichten hinter ihren Werken erfahren.

In der näheren Umgebung von Alice Springs warten nicht nur imposante Felsformationen und Schluchten mit Süßwasserpools, es bietet sich dir außerdem ein besonders fotogenes Panorama: Die Landschaft ist feuerrot, darüber der grenzenlos scheinende blaue Himmel und überall gibt es wilde Kamele und Pferde. Kurzum: der wahr gewordene Traum eines jeden Natur- und Landschaftsfotografen.

Die Bergketten der West und East MacDonnell Ranges erstrecken sich über Hunderte von Kilometern an jeder Seite von Alice Springs und sie gehören unbedingt auf deine Liste der Must-sees. Bei erstklassigen Wanderungen durch die bilderbuchgleiche Kulisse jagt ein Fotohighlight das nächste. Besonders schön: Über den Horizont des Red Centre in einem Heißluftballon zu schweben und den Farbwechsel in der Wüstenlandschaft zum Sonnenaufgang einfangen.

Die meisten Fotografien wirken stärker, je weniger auf ihnen zu sehen ist. Reduziere deine Fotos, wenn möglich, auf nur ein Element (oder auf eine Geschichte). Blende alles andere aus, verstecke es, schneide es ab.

Der Watarrka National Park liegt eine vierstündige Autofahrt von Alice Springs entfernt und ist die Heimat unseres nächsten Fotohighlights im Red Centre: dem eindrucksvollen Kings Canyon.

Eine spektakuläre Felsformation mit 300 Meter hohen Sandsteinwänden, mit Palmen bewachsenen Spalten und Panoramaaussichten. Zum Gipfel führt der Weg entlang des Canyon-Randes, alternativ gibt es eine einfache Tour durch das Tal inmitten üppiger Vegetation.

Bei deinem Besuch im Watarrka National Park gehört die „Karrke Aboriginal Cultural Experience“ unbedingt auf deine Bucketlist. Diese kleine Gemeinde am Rande des Watarrka National Parks heißt dich herzlich willkommen und teilt ihre Kultur und ihre Familientraditionen mit dir. Du lernst lokales Buschessen zu sammeln, Buschmedizin anzuwenden und traditionelle Werkzeuge herzustellen – ein authentisches Erlebnis, das du garantiert niemals vergessen wirst.

Kopiere tolle Fotos – ja, richtig gelesen, denn du musst das Rad nicht neu erfinden, um gute Fotos zu schießen. Egal ob in einer Kunstgalerie oder auf Instagram. Schau, welche Fotos dich ansprechen und inspirieren. Stelle großartige Ideen nach und kupfere ab. Aber vor allem schau dir andere Fotos bewusst an: Gefällt es dir? Ist es ein gutes Foto? Warum? Warum nicht? Was hat der Fotograf gut oder schlecht gemacht? Wie geht es besser? So findest du Schritt für Schritt deinen eignen Stil.

Der Uluru Kata Tjuta National Park ist die Heimat des Uluru – eines der wohl bekanntesten Wahrzeichen Australiens – und daher ein Must-see unter den schönsten Fotospots im Northern Territory.

Die Größe des natürlich geformten Felsens allein macht sprachlos. Ganz nah kommst du dem Uluru beim Fahrradfahren oder Wandern am Fuß des Wahrzeichens – die Informationsschilder machen aus dem rund zehn Kilometer langen Wanderweg eine wahre Kulturreise.

Das Anangu-Volk sind die traditionellen Landbesitzer des Parks und ihre Kultur und Geschichte sind durch zahlreiche Felskunstwerke und Wandmarkierungen omnipräsent, wenn du das Gebiet um den Uluru abwanderst. Funfact: Das Wissen der Stämme wurde niemals niedergeschrieben, sondern durch Lieder, Geschichten, rituelle Tänze und Felskunst weitergegeben.

Nicht minder beeindruckend ist Ulurus Nachbar: die beeindruckende Felsformation Kata Tjuta, die auf ein Alter von 500 Millionen Jahren geschätzt wird. Genau wie Uluru ist dieser Ort für die Ureinwohner heilig.

Licht ist das Kernelement großartiger Fotos. Mach dir bewusst, wie sehr sich Abend- und Mittagssonne unterscheiden und fotografiere, wenn möglich morgens oder abends, wenn die Sonne tief steht.

Pssst... Was wir dir jetzt verraten, bleibt bitte unter uns. Denn diese Northern-Territory-Sehenswürdigkeiten sind noch echte Geheimtipps. Aber für dich machen wir mal eine Ausnahme und zeigen dir abschließend vier magische Orte für spektakuläre Urlaubsfotos.

Nur 140 Kilometer westlich von Alice Springs erwarten dich die uralten Landschaften des Fink Gorge National Parks.

Hier kannst du beim Wandern durch grüne Täler seltene Pflanzen fotografieren. Der 46.000 Hektar große Park schützt die Wüstenoase Palm Valley und ist die Heimat einer Vielzahl seltener und einzigartiger Pflanzenarten. Zu diesen Pflanzen gehört zum Beispiel die Rotkohlpalme, die weltweit nur hier zu finden ist. Die Pflanzen sind botanische Überbleibsel aus der Zeit vor Millionen von Jahren, als Zentralaustralien noch üppig mit tropischen Wäldern bedeckt war. Der Finke River gilt als einer der ältesten Flüsse der Welt.

Im Rainbow Valley wirst du schnell bemerken, dass das Regenbogental seinen Namen zu Recht trägt. Hier erwarten dich und deine Kamera Sandsteinfelsen und Klippen mit freiliegenden Bändern aus farbigem Gestein.

Sie sind Teil der James Range und ein beliebter Fotohotspot. Besonders interessant wirken die vielfältigen Formen und Farben des Gesteins in der Morgen- oder Abenddämmerung, wenn die regenbogenartigen Felsbänder durch das Licht besonders hervorgehoben werden.

Hintergrundwissen: Die farbigen Felsbänder in den Sandsteinfelsen sind durch Wasser entstanden. Das rote Eisen des Sandsteins löst sich im Laufe der Zeit auf und wird während der Trockenzeit an die Oberfläche gezogen. Diese dunkelrote Deckschicht ist hart und verwittert langsam, während der weichere weiße Sandstein darunter schnell zu losem Sand erodiert.

Wenn du länger als zwei Sekunden überlegst, ob ein Bild gut ist, ist es das wahrscheinlich nicht. Lösche die Fotos, die dich nicht sofort überzeugen. Damit gibst du guten Bildern mehr Platz und Aufmerksamkeit.

Unser letzter Geheimtipp unter den Northern-Territory-Sehenswürdigkeiten ist das beeindruckende Naturschauspiel, das sich dir sowohl im Limmen National Park als auch im River National Park bietet.

Unser letzter Geheimtipp unter den Northern-Territory-Sehenswürdigkeiten ist das beeindruckende Naturschauspiel, das sich dir sowohl im Limmen National Park als auch im River National Park bietet.

Der Limmen National Park bietet dir eine Vielfalt an Landschaften: satte Wälder, lebendige Flüsse, Billabongs und spektakuläre Sandsteintürme machen die Fahrt durch den Park abwechslungsreich und interessant.

Tipp: Stell bei deiner Fahrt durch den Park unbedingt sicher, dass du über genügend Kraftstoff verfügst, da es auf manchen Teilstrecken – zum Beispiel zwischen Roper Bar und Cape Crawford (eine Entfernung von 338 Kilometern) – keine Tankstelle gibt.

Auch der kleinere River National Park hält eine Vielzahl von beeindruckenden Landschaften für dich bereit. Hier kannst du Sandsteinkämme und Bungle Bungle-ähnliche Formationen erkunden. Der zwei Kilometer lange Goorrandalng Walk schlängelt sich durch Sandsteinlandschaften und beschert dir eine herrliche Aussicht für Panoramafotos nach der anderen. Jarnem bietet eine lange Rundwanderung, die in zwei kürzere Rundwanderungen aufgeteilt werden kann, einschließlich des Jarnem Lookout Walk. Letzterer ist im sanften Licht des frühen Morgens und des späten Nachmittags besonders atemberaubend und sorgt für spektakuläre Fotomotive.

Fotografiere das gleiche Motiv mehrmals. Hast du ein gutes Motiv gefunden, fotografiere es 20-mal sehr ähnlich. Ändere die Perspektive, den Aufbau, den Schnitt usw. jedes Mal leicht ab. Welches Foto ist das beste? Warum? Auf diese Weise bekommst du bessere Fotos und lernst dabei noch dazu.