
Leony: „Beim Reisen entwickelst du dich als Mensch weiter.“
Im Interview erzählt die „Remedy“-Sängerin von ihren schönsten Erlebnissen in fernen Ländern
Hört man die Songs von Leony, mag man kaum glauben, dass es sich bei ihr um eine deutsche Künstlerin handelt. Dass ihre Musik so international klingt, liegt sicherlich auch daran, dass die gebürtige Oberpfälzerin schon früh die halbe Welt bereiste und an vielen unterschiedlichen Orten lebte. Kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Oldschool Love“ und der gleichnamigen Deutschland-Tour im März 2025 haben wir die „Remedy“-Sängerin zum DERTOUR-Interviewformat „Stars auf Reisen“ geladen. Darin spricht Leony über ihre Lieblingsurlaubsziele und schönsten Reiseerinnerungen.
Hallo Leony! Du gehst demnächst auf große Tour durch Deutschland und Österreich, fast zeitgleich kommt dein neues Album raus. Spannende Tage für dich, oder?
Ja, ich freue mich riesig, dass das Album kommt, dass so viele neue Songs erscheinen und dass ich diese dann auf Tour spielen kann. Beides hält mich gerade ganz schön auf Trab – viel Promo, viele Tourvorbereitungen, viel Planung und viel von A nach B. Das wird eine aufregende Zeit in den nächsten Wochen und hoffentlich auch eine ganz ganz schöne Zeit. Klar, es ist sowohl mental als auch körperlich eine große Anstrengung und es gibt natürlich auch Momente, in denen man nach einem anstrengenden Tag im Bett oder auf der Couch liegt und sich denkt „boah ey!“. Es ist schon manchmal sehr viel los, man kann dann gefühlt keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, weil man einfach nur noch erschöpft ist. Aber auf der anderen Seite liebe ich dieses Leben. Ich merke das immer, wenn ich wie an Weihnachten und Silvester mal zwei Wochen frei habe – danach denke ich dann immer „okay, jetzt kann’s wieder losgehen! Wo gehen wir als Nächstes hin, was passiert?!“ Ich bin auch so ein bisschen süchtig danach, würde ich mal behaupten.
Hast du dir dein Leben als Künstlerin genau so vorgestellt?
Ich bin unheimlich dankbar, dass ich dieses Leben führen kann. Ich darf so viele Orte sehen, so viele Städte bereisen, sowohl in Deutschland, Österreich und der Schweiz, was natürlich gerade noch meine Hauptmärkte sind, als auch auf der ganzen Welt. Ich darf tolle Menschen kennenlernen, mit interessanten Menschen zusammenarbeiten, ich habe Fans, die meine Musik hören, die mein Leben verfolgen. Von diesem Leben habe ich schon geträumt, als ich ein kleines Kind war.

Das ist Leony
Geboren und aufgewachsen in der beschaulichen Oberpfalz, zog es Leony nach dem Abitur in die weite Welt: Sie lebte ein paar Jahre in Stockholm, flog nach Australien und machte Station in Los Angeles und London. Kein Wunder, dass ihre Musik heute so international klingt und sie regelmäßig mit Größen wie G-Eazy, Steve Aoki und – wie beim offiziellen Song zur Fußball-Europameisterschaft 2024 – OneRepublic zusammenarbeitet. Dank millionenfach gestreamter Singles wie „Faded Love“ und „Remedy“, die auch im Rest Europas die Charts aufmischten, legte Leony 2021 mit ihrem Debütalbum „Somewhere in Between“ einen Raketenstart hin, avancierte 2023 zur „DSDS“-Jurorin und ist heute eine der angesagtesten Künstlerinnen Deutschlands.
Auf der Tour bist du zwischen Berlin und Köln, Rostock und München unterwegs, quer durch ganz Deutschland. Bleiben dir da auch mal ein paar Stunden, diese Städte ein wenig kennenzulernen, oder ist das auf einer Tour nicht so möglich?
Das Gute ist, dass mein Hund immer dabei ist, und die muss natürlich raus. Dafür habe ich dann schon immer ein bisschen Zeit. Aber es gibt Tage, da muss ich sie mit jemand anderem nach draußen schicken, denn an so einem Tourtag ist es natürlich nicht nur die Show, die am Abend stattfindet – du hast Soundcheck, Meet-and-Greets, Interviews, Promo, es gibt einfach ganz viele Dinge, die anfallen an so einem Tag. Mehr Zeit habe ich, wenn ich mal auf einem Festival bin oder so, da hat man manchmal gar keinen Soundcheck und stattdessen Zeit, die Stadt zu erkunden. Aber während einer Tour ist es erfahrungsgemäß meistens sehr stressig.
Nimmst du dir vor so einer stressigen Tour noch mal eine Auszeit, um ein bisschen runterzukommen?
Das könnte man machen, wenn man es nicht so geplant hätte, dass zwei Wochen vorher das Album kommt (*lacht*). Da wird jetzt vor der Tour keine Zeit mehr bleiben, noch mal eine Auszeit zu machen. Aber ich versuche einfach, in den Momenten, in denen ich Zeit habe, so gut wie möglich zu entspannen. Nach der Tour habe ich dann zwei Wochen frei, da werde ich auf jeden Fall wegfahren und mir die Entspannung holen, die jetzt gerade nicht drin ist.
Wincent Weiss hat uns im Interview gesagt, dass er nach einer dreiwöchigen Tour nicht unbedingt Lust hat, direkt wieder in einen Flieger zu steigen und irgendwo Urlaub zu machen. Geht dir das auch so?
Ich kann ihn da auf jeden Fall verstehen. Wieder in den Flieger steigen, wieder los, man ist wieder irgendwo, wo man nicht zu Hause ist. Auf der anderen Seite merke ich auch: Wenn ich in Berlin bin, wo mein ganzes Team wohnt, arbeite ich trotzdem – selbst wenn ich sage „die Zeit ist geblockt, die ist off“. Dann gehe ich trotzdem wieder ins Studio und schreibe neue Songs. Oder dann kommt noch ein Interview rein, welches man eben noch machen kann – man ist ja eh da. Deswegen muss ich einfach weg, um mich zu zwingen, auch wirklich mal abzuschalten.
Leonys Album „Oldschool Love“
Kannst du sagen, wo du bisher deinen schönsten Urlaub verbracht hast und was daran so schön war?
Das ist schwierig zu sagen, weil es unheimlich viele Orte gab, die superschön sind. Aber jetzt gerade liebe ich Griechenland. Mein Manager, Produzent und guter Freund hat sich letztes Jahr ein Haus auf Kreta gekauft und da verbringen wir natürlich auch ganz viel Zeit beim Schreiben. Dann lernt man das Land und die Insel auch noch mal ganz anders kennen, als wenn man da nur mal für drei Tage zum Urlaub-Machen ist.
Hast du noch andere Favoriten?
Wo ich schon sehr oft war, schon in meiner Kindheit, ist der Gardasee. Da war ich auch letztes Jahr im Sommer wieder für ein paar Tage mit einer Freundin. Es ist einfach so schön dort, es gibt so viele kleine Städtchen um den See herum, du kannst an jedem Abend in ein anderes fahren und dieses kennenlernen. Das liebe ich auch.
Die Kulisse ist dort auch echt beeindruckend.
Ja, es ist Wahnsinn. Du hast den Gardasee, der aussieht wie ein Meer. Oben im Norden hast du noch die Berge von Südtirol, das ist eine richtig schöne Kulisse, im Süden gibt es auch viele schöne Städtchen … am Gardasee kriegst du wirklich alles.
Welche Orte gefallen dir dort am besten?
Riva del Garda ist schön, das ist ganz im Norden. Sirmione im Süden, Bardolino… du kannst eigentlich nichts falsch machen, weil du in jedem Städtchen etwas Schönes findest. Ich bin auch ein Fan davon, nicht vorher rauszusuchen, in welches Restaurant man geht, sondern einfach hinzufahren, durch die Gassen zu laufen und zu gucken, wo es am schönsten aussieht. Obwohl am Gardasee viele deutsche Touristen sind, ist alles sehr traditionell gehalten und hat dieses italienische Flair. Es ist nicht so „wir machen das mal, damit die Deutschen hier ne Currywurst essen können“.
Fährst du generell lieber an Orte, die du schon kennst? Oder brauchst du auch mal das Neue, Unbekannte?
Beides. Es kommt immer ein bisschen drauf an, in welcher Phase ich gerade bin. Wenn es vorher superstressig war, fahre ich lieber an Orte, an denen ich schon war, um mich einfach auf nichts Neues einstellen zu müssen und zu wissen, was ich da bekomme. Aber es ist natürlich auch unheimlich schön, neue Orte zu entdecken, neue Länder, neue Kulturen. Ich mag es, wenn es traditionell ist, man die Kultur spürt und die Natur sieht.
Hast du einen besonderen magischen Moment in Erinnerung, den du mal auf Reisen gehabt hast?
2018 war ich in Australien und bin da Whalewatching gegangen. Das war wirklich ein supermagischer Moment, diese krassen, riesigen und majestätischen Tiere in freier Wildbahn zu sehen.
Leony x G-Eazy – „Rock n Roll“
Welche Ziele stehen noch auf deiner Reisebucketlist?
Ich möchte auf jeden Fall noch mehr von Asien sehen. Ich war bis jetzt erst einmal dort, als wir damals mit „DSDS“ gedreht haben. Da blieb logischerweise kaum Zeit viel von Thailand zu sehen. Aber es gibt so viele tolle Orte in Asien, davon möchte ich noch sehr viel mehr sehen. In Afrika war ich noch nie, das möchte ich auch gerne entdecken. Grundsätzlich gibt es noch ganz viele Orte auf der Welt, die mich interessieren und die ich sehen will.
Du hast gerade „DSDS“ erwähnt – mit dem Format warst du zuerst auf Mallorca, dann in Thailand, unter anderem in Bangkok. Auch wenn du da nicht so viel sehen konntest, welche Erinnerungen hast du an diese unterschiedlichen Destinationen und Kulturen?
Auf Mallorca war ich vorher auch schon sehr oft. Es gibt dort wahnsinnig viele schöne Orte, es gibt Berge, von denen du den schönsten Ausblick hast, es gibt die verträumtesten Buchten, die schönsten kleinen Bergdörfer und Städtchen. Mallorca ist auf jeden Fall eine Reise wert. Thailand war auch wunderschön. Bangkok hat mich aber ehrlich gesagt ein bisschen überfordert, weil es einfach so viel war. Es war super interessant zu sehen, aber wenn du rausguckst, siehst du immer nur Häuser, die super nah zusammenstehen und wahnsinnig hoch sind. Es sind überall Gerüche, die du gar nicht kennst, es gibt so viele Menschen dort. Da konnte ich mich nicht wirklich entspannen und drauf einlassen. Aber danach sind wir noch nach Phuket und auf verschiedene Inseln, das war natürlich schon ein Highlight, wie schön die Natur in Thailand ist. Das Meer und die Strände und das Essen und die Kultur, das war alles sehr interessant und schön zu sehen.
Du bist ja in der Kleinstadt Cham groß geworden…
Ein kleines Dorf, ja (*lacht*).
Wie war das da so? Tschechien ist gleich um die Ecke, es gibt diverse Naturparks in der Umgebung… hast du schöne Erinnerungen an deine Heimat?
Auf jeden Fall. Meine Heimat ist, was die Natur anbelangt, wunderschön. Du hast dort alles von Flüssen über Seen und Berge, die größten Wälder, es ist wirklich alles da. Das war wunderschön, aber für mich war relativ früh klar, dass ich nicht dort bleiben werde. Mich hat es schon immer in die Stadt gezogen. Nach dem Abi bin ich auch erst mal für ein paar Jahre nach Stockholm, war in Australien, in den USA, in L.A., in London. Das war für mich so: „Geil, es gibt mehr als zwei Restaurants und zwei Bars!“ Nichtsdestotrotz war das eine wunderschöne Kindheit und Jugend, die ich in Cham verbracht habe.
Welche Erinnerungen hast du an Stockholm?
Also da habe ich – in Anführungszeichen – mehr oder weniger in einem „Keller“ gelebt und auf einer Matratze geschlafen. Aber die Stadt und die Menschen, Traditionen wie Midsommar, dass es im Sommer nie dunkel wird, das fand ich schon wunderschön. Es war auch schön so leben zu dürfen – ich habe dort mit drei Jahren mehr Zeit verbracht als irgendwo sonst und das Land und vor allem Stockholm als Stadt ganz genau kennenlernen dürfen. Da habe ich mich schon auch ein bisschen verliebt. Im Sommer sind wir natürlich auch mal raus aufs Land gefahren oder haben uns die Schären und Inselchen angesehen, das ist ein sehr schönes Land.
Gegen diesen Ohrwurm gibt es kein Gegenmittel: „Remedy“
Wie wichtig ist Reisen für deine persönliche Entwicklung gewesen?
2015 habe ich Abitur gemacht und dann bin ich die nächsten vier, fünf Jahre nur durch die Welt getingelt, habe aus dem Koffer gelebt und wusste heute nicht, was morgen passiert. Da war ich immer für mehrere Wochen und Monate an verschiedenen Orten. Das hat mich als Person sehr geprägt. Ich war erst 18 und bin komplett alleine durch die ganze Welt geflogen, nach Australien, in die USA, ich habe alleine in Stockholm gewohnt. Das hat mich sehr geformt und selbständig gemacht, mir darüber hinaus auch gezeigt, wie viele Dinge es auf der Welt zu sehen gibt. Wie schön es ist, verschiedene Kulturen und Menschen kennenzulernen, aus der Komfortzone auszubrechen und einfach mal zu machen, ohne viel darüber nachzudenken. Ich hatte nie einen Plan für irgendwas, habe überall immer neue Leute kennengelernt, das war schon eine sehr prägende Zeit.
Ist Reisen für dich auch eine künstlerische Inspirationsquelle? Wenn man so viel gesehen hat, verarbeitet man das doch sicherlich auch in der Musik.
Auf jeden Fall. Ich habe überaus viele Eindrücke von der ganzen Welt gesammelt, so viele Geschichten gehört, mit so vielen Menschen gequatscht. Das hätte ich alles nicht erlebt, wenn ich in meinem Dorf geblieben wäre. Ich liebe es, Zeit mit neuen Dingen zu verbringen, neue Orte zu bereisen, Eindrücke und Inspirationen zu sammeln. Selbst wenn du mal einzelne Momente vergisst, wird es ja trotzdem immer irgendwie in dir sein. Beim Reisen entwickelst du dich als Mensch weiter, deswegen hat das auf jeden Fall auch einen großen Impact auf das gehabt, was ich musikalisch heute mache.
Vielen Dank für Interview, Leony! Und viel Erfolg mit deinem neuen Album und der Tour. Die übrigens in diesen Orten Station machen wird:
Oldschool Love Tour 2025
10.03.2025 – Berlin, Columbiahalle
11.03.2025 – Dresden, Stromwerk
12.03.2025 – Köln, Carlswerk Victoria
14.03.2025 – Münster, Jovel
15.03.2025 – Rostock, Moya
16.03.2025 – Hamburg, Große Freiheit
17.03.2025 – Hannover, Capitol
19.03.2025 – Linz, Posthof
21.03.2025 – Wien, Gasometer
22.03.2025 – Mannheim, Maimarktclub
23.03.2025 – Stuttgart, Liederhalle
25.03.2025 – München, Tonhalle
26.03.2025 – Zürich, Komplex
27.03.2025 – Nürnberg, KIA Metropole Arena
Sommershows 2025
16.06.2025 – Bad Vilbel, Hessentag
28.06.2025 – Büren, Büren Open Air
05.07.2025 – Eckernförde, R.SH Pop am Strand
01.08.2025 – Bad Harzburg, Yellow Jockey Open Air
28.08.2025 – Pfullendorf, Pop am See
03.09.2025 – Koblenz, Deutsches Eck
04.09.2025 – Bochum, Zeltfestival Ruhr
13.09.2025 – Ettlingen, SunnyLake Festival
Interview: Ben Foitzik
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