Madrids Sehenswürdigkeiten

1. Königspalast/Palacio Real
2. Prado-Museum
3. Retiro-Park
4. Plaza Mayor
5. Puerta del Sol
6. Reina Sofía Museum
7. Gran Vía
8. Thyssen-Bornemisza-Museum
9. Santiago-Bernabéu-Stadion
10. Templo de Debod

Die rund 3.000 prächtigen Räume und die Architektur des „Palacio Real“ sind ein guter Grund, auf deiner Städtereise nach Madrid einen Abstecher in den Westen des Stadtzentrums einzuplanen. Angrenzend an den Plaza de Oriente und die Almudena-Kathedrale kannst du mit dem Königspalast einen der größten Paläste Europas besichtigen.

Das barocke Bauwerk wurde zwischen 1738 und 1755 von Filippo Juvarra und seinem Schüler Juan Bautista Sachetti erschaffen. Der Palast ist nicht nur ein Wahrzeichen Madrids, sondern auch offizieller Sitz der spanischen Königsfamilie. Bei einer Führung kannst du unter anderem einen Blick in den Thronsaal mit seinen Fresken und vergoldeten Möbeln werfen. Der Spiegelsaal erinnert in seiner prunkvollen Ausstattung an Versailles und die königliche Waffenkammer umfasst eine der bedeutendsten Sammlungen von Rüstungen und Waffen weltweit. Besonders bei schönem Wetter empfiehlt sich im Anschluss oder als Alternative ein Spaziergang durch die umgebenden Sabatini-Gärten und den Campo del Moro. Flaniere entlang der gepflegten, geometrisch angelegten Hecken und Beete, der Statuen und Springbrunnen und wirf einen Blick aus einer neuen Perspektive auf den Königspalast.

Das „Museo del Prado“ gilt als eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, da die hier ausgestellten Werke von hoher kunstgeschichtlicher Relevanz sind. Die umfangreiche Sammlung konzentriert sich auf europäische Meisterwerke: Zu bestaunen gibt es Werke wie „Die nackte Maja“ und „Die bekleidete Maja“ von Goya, „Die Meninas“ von Velázquez oder „Der Edelmann mit der Hand auf der Brust“ von El Greco.

Du findest das 1819 eröffnete neoklassizistische Bauwerk im Herzen von Madrid an der Paseo del Prado, die von der Plaza de Cibeles im Norden bis zum Bahnhof Atocha im Süden führt. Die sogenannte Kunstmeile beherbergt auf einer Strecke von nur gut einem Kilometer neben dem Prado-Museum auch die Kunstmuseen Thyssen-Bornemisza und Reina Sofía. Ein wahres Eldorado also für alle, die sich für Kunst und Kultur interessieren: Allein die Sammlung des Prado-Museums zählt über 8.000 Gemälde und 700 Skulpturen, darunter Werke vom 12. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Ein Abstecher lohnt sich aber auch, wenn du dich für moderne Architektur begeisterst: Das Kunstmuseum besteht aus mehreren interessanten Gebäuden und wurde 2007 durch den bekannten Architekten Rafael Moneo erweitert.

Keine 5 Minuten zu Fuß dauert es, um vom Prado-Museum in Richtung Osten in den Retiro-Park zu gelangen. In dieser grünen Oase Madrids, die im gleichnamigen Stadtteil Retiro liegt, erwarten dich auf rund 125 Hektar Fläche eine Vielzahl an Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. Dabei gehörte der im 17. Jahrhundert als königlicher Rückzugsort angelegte Park ursprünglich zum Königspalast Buen Retiro.

Der Palast existiert heute allerdings größtenteils nicht mehr und so wurde das Areal – zur Freude der Madrilenen – im 19. Jahrhundert für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Damit ist der Retiro-Park einer von Madrids Sehenswürdigkeiten, die du während eines Städtetrips mit der ganzen Familie für Stunden der Entspannung aufsuchen kannst. Unternimm dazu beispielsweise eine Fahrt mit dem Ruderboot auf dem künstlich angelegten Teich Estanque Grande del Retiro oder lausche einem der spontanen Konzerte der Straßenkünstler. Für Kulturinteressierte gibt es mit dem Kristallpalast einen gläsernen Pavillon aus dem 19. Jahrhundert zu sehen. Dieser wird oft für Kunstausstellungen genutzt. Außerdem findest du im Park einen Rosengarten sowie die Fallen-Angel-Statue Ángel Caído – eine der wenigen Darstellungen des gefallenen Engels Luzifer weltweit.

Knapp 2 Kilometer in westlicher Richtung kannst du dich von der Architektur des historischen Plaza Mayor nahe der Puerta del Sol beeindrucken lassen. Umgeben ist der im 17. Jahrhundert fertiggestellte Platz von symmetrischen, dreistöckigen Wohnhäusern. 237 Balkone eröffnen den Logenblick auf die belebten Restaurants und Cafés und auf die Statue von Philipp III. auf einem Pferd, die 1616 als zentraler Punkt errichtet wurde.

Ursprünglich als Marktplatz konzipiert, fanden hier früher auch Stierkämpfe, Theateraufführungen und sogar Inquisitionstribunale statt. Zu der bewegten Geschichte des Platzes gehört auch die Tatsache, dass mehrere Brände die Bauwerke im Laufe der Jahre rundherum immer wieder beschädigten. Vom Wiederaufbau hat das die Madrilenen nie abgehalten. Zum Glück: Die Fresken der Casa de la Panadería, dem ältesten Gebäude am Platz, sind ein beliebtes Fotomotiv. Du kannst die Fassaden aber auch ganz in Ruhe bei einem Getränk oder Snack von einem der Cafés oder Restaurants in den Bogengängen aus betrachten. Der bekannteste der neun Zugänge zum Plaza Mayor heißt Arcos de Cuchilleros und führt über eine steile Treppe zu dieser Madrider Sehenswürdigkeit.

Wenn du nach dem Abstecher zum Plaza Mayor gleich eine weitere Top-Sehenswürdigkeit in Madrid besuchen möchtest, erreichst du in rund 10 Minuten die Puerta del Sol. Der Name bedeutet „Tor der Sonne“. Benannt ist der Platz nach einem Stadttor aus dem 15. Jahrhundert, das sich hier befand und nach Osten zum Sonnenaufgang ausgerichtet war.

Dieser Platz im Viertel Centro markiert mit dem „Kilómetro Cero“, dem Kilometer Null, den symbolischen Punkt, von dem alle Entfernungen des spanischen Straßennetzes gemessen werden. Während die Puerta del Sol früher Schauplatz historischer Ereignisse wie politischer Demonstrationen und Festivitäten war, treffen sich Madrilenen wie Besucher heute eher zum Einkaufen und Kaffeetrinken – oder um die Straßenkünstler zu beklatschen. An Silvester kommen die Menschen an der Puerta del Sol zusammen, um bei den Neujahrsfeierlichkeiten die Uhrschläge der Glocke des berühmten Uhrturms zu verfolgen. Dort wird das neue Jahr im wahrsten Sinne des Wortes eingeläutet. Traditionell wird jährlich zu jedem Schlag um Mitternacht eine Weintraube gegessen, also zwölf an der Zahl. Dieser Brauch soll Glück und Erfolg für jeden Monat des neuen Jahres bringen.

Südwestlich des botanischen Gartens Real Jardín Botánico de Madrid und in der Nähe des Atocha-Bahnhofs wurde 1990 mit dem Reina-Sofía-Museum ein modernes Kunstmuseum eröffnet. Das Gebäude selbst ist allerdings kein Neubau. Die Kunstwerke des 20. Jahrhunderts, einschließlich Picassos berühmtem „Guernica“, haben vielmehr Platz in einem ehemaligen Krankenhaus aus dem 16. Jahrhundert gefunden.

Das Bauwerk, wie du es heute vorfindest, wurde jedoch von José de Hermosilla und Francisco Sabatini entworfen. Die Erweiterung des Bauwerks durch die Architekturgröße Jean Nouvel im Jahre 2005 komplettiert das Kunstmuseum. Zum Angebot im Museumskomplex zählen auch gastronomische Einrichtungen und Bildungsprogramme rund um Workshops, Führungen und Vorträge für verschiedene Altersgruppen und Interessen. Die Bibliothek und das Dokumentationszentrum umfassen eine spezialisierte Sammlung von über 100.000 Büchern sowie audiovisuelle Materialien zur modernen Kunst. Das Auditorium ist zudem Veranstaltungsort für Filmvorführungen, Konferenzen und Konzerte.

Nach all den Kunstmuseen, Wahrzeichen und Palästen kann ein Bummel über die bekannte Einkaufsstraße Gran Vía zur willkommenen Abwechslung in deinem Spanien-Urlaub werden. Die 1920 fertiggestellte Prachtstraße durch das Zentrum Madrids säumen Gebäude, Theater und Geschäfte im Jugend- und Art-déco-Stil.

Solltest du den Blick von all der schicken Mode und den bunten Souvenirs zwischenzeitlich losreißen können, kannst du die Szenerie fotografisch festhalten. Zu knipsen gibt es bekannte Bauwerke wie das Edificio Metrópolis mit einer auffälligen Kuppel und einer Statue der Siegesgöttin auf dem Dach. Den Blick noch weiter nach oben richten solltest du, wenn du die Spitze eines der Wahrzeichen Madrids erblicken möchtest: das Edificio Telefónica. Mit rund 89 Metern Höhe zählt es zu den höchsten Gebäuden der Stadt. Kaum zu übersehen ist hingegen die charakteristisch leuchtende Werbetafel des Kinos „Cine Capitol“. Zu später Stunde und wenn die Geschäfte entlang der Gran Vía schließen, wird die Einkaufsstraße dank Theatershows, Musicals und Bars zu einem Hotspot des städtischen Nachtlebens.

Nach einer erholsamen Nacht in einem der zentral gelegenen Hotels in Madrid geht es am nächsten Morgen weiter in eines der bekanntesten Kunstmuseen Madrids. Du findest das Museo Thyssen-Bornemisza im Herzen der Stadt, in der Nähe des Prado-Museums und der Puerta del Sol. Wie das Reina-Sofía-Museum wurde auch die umfangreiche private Kunstsammlung der Familie Thyssen-Bornemisza im Jahr 1992 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der moderne Erweiterungsbau wurde von dem uns bereits bekannten Architekten Rafael Moneo entworfen. Die Werke aus dem 13. bis zum späten 20. Jahrhundert entstammen der europäischen Malerei. Zu bestaunen gibt es Meisterwerke aus der Renaissance, dem Barock, dem Impressionismus, dem Expressionismus und der modernen Kunst – von Kunstgrößen wie Jan van Eyck, Caravaggio, Rubens, Rembrandt, Monet, Van Gogh, Picasso, Kandinsky und Hopper. Eine Stärkung nach dem Besuch Sehenswürdigkeiten Madrids bekommst du im angeschlossenen Café.

Um das Santiago-Bernabéu-Stadion im etwas außerhalb gelegenen Stadtteil Chamartín zu erreichen, nimmst du am besten den Bus oder ein Taxi. Seit das Stadion am 14. Dezember 1947 eröffnet wurde, fanden in der 80.000 Zuschauer fassenden Sportstätte zahlreiche internationale Fußballspiele statt – darunter Europapokal-Endspiele und UEFA-Champions-League-Finale. Benannt wurde das klassisch konzipierte Bauwerk nach Santiago Bernabéu, dem ehemaligen Präsidenten von Real Madrid. Das Zuhause von einem der erfolgreichsten Fußballclubs der Welt umfasst auch ein Museum. Neben der Geschichte des Clubs gibt es dort zahlreiche Trophäen zu sehen. Hast du mit Fußball wenig am Hut, kannst du einfach nur die Panorama-Aussicht genießen. Der Ausblick auf das Spielfeld und die Tribünen lässt auch im unbelebten Zustand eine Ahnung davon aufkommen, welche Stimmung hier während eines Heimspiels herrschen mag.

Bei einem Abstecher in das Viertel Parque del Oeste kannst du eine kurze Reise in den Orient antreten. Der Templo de Debod wurde bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. erbaut, befand sich ursprünglich aber in Ägypten. Zu Madrids Sehenswürdigkeiten zählt das Bauwerk erst seit 1972. Der ägyptische Tempel wurde im nubischen Stil mit Säulen und einem heiligen See errichtet.

Nach Spanien gelangte das Wahrzeichen Madrids als Geschenk Ägyptens – ein Dank für die erbrachte Hilfe beim Erhalt anderer ägyptischer Denkmäler. Damit steht der Tempel allen voran für den kulturellen Austausch über Ländergrenzen hinweg. Einen Besuch lohnt der Templo de Debod während deines Städtetrips auch wegen der Kombination aus ägyptischer Architektur und spanischer Landschaft. Der umgebende Rosengarten Parque del Oeste erstreckt sich mit seinen Spazierwegen, Gärten und Denkmälern entlang des Manzanares-Flusses – ein ruhiger Ort zum Verweilen. In nächster Nähe befindet sich als weiteres Ausflugsziel die Teleférico de Madrid, die Seilbahn von Madrid, die einen Panoramablick über die Stadt und den Königspalast ermöglicht.

Die gute Nachricht vorweg für deine Reise nach Spanien: Madrids Sehenswürdigkeiten lassen sich bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit bestaunen. Entlang der Kunstmeile findest du in den Kunstmuseen wie dem Prado-Museum, dem Reina-Sofía-Museum und dem Thyssen-Bornemisza-Museum eine Vielzahl an Highlights, die dicht beisammen liegen. Ein Besuch dieser Sehenswürdigkeiten in Madrid ist daher auch bei besonders hohen Temperaturen oder bei regnerischem Wetter gut möglich.

Die westlich gelegene Almudena-Kathedrale zeugt mit ihren Kunstwerken wie Gemälden, Skulpturen und Reliquien von der Wichtigkeit als historisches und religiöses Zentrum in Madrid. Während du an der Puerta del Sol, im Parque del Retiro und rund um den Templo de Debod die Sonne genießen kannst, stehen Theater, Oper und Flamenco-Shows für ein abwechslungsreiches Indoor-Programm und Nachtleben. Zum Shoppen geht es draußen auf die Einkaufsstraßen Gran Vía und Calle de Alcalá oder auf den Flohmarkt El Rastro im Viertel La Latina. Überdachte Einkaufsmöglichkeiten findest du in den Markthallen wie Mercado de San Miguel oder Mercado de San Antón. Letztere bieten sich vor allem an, um Tapas, Wein und lokale Spezialitäten zu verkosten. Du siehst: Eine Städtereise nach Madrid kannst du völlig unabhängig vom Wetterbericht planen.

Der Frühling von März bis Mai und die Herbstmonate von September bis November gelten als beliebteste Reisezeit, um Madrids Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Die Temperaturen bieten mit einer Spanne von 15 bis 28 °C ideale Bedingungen, um Parks, Bauwerke und Wahrzeichen ausgiebig zu erkunden. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Festivals wie die Semana Santa zu Ostern beleben die Stadt und sorgen für Unterhaltung. Die Gärten stehen im Frühling in voller Blüte und auf den Terrassen der Cafés und Restaurants lässt sich die Sonne schon beziehungsweise im Herbst noch genießen. Ein weiterer Pluspunkt: Da die Hauptsaison im Sommer ist, geht es rund um Madrids Attraktionen zu dieser Reisezeit relativ gelassen zu.