Spektakuläre Naturwunder Deutschlands

Wer ein Reiseziel am Strand sucht, das schnell, unkompliziert und klimafreundlich mit dem Zug erreicht werden kann, für den liegt die Nordsee buchstäblich nahe! Ob für einen entspannten Kurzurlaub zu zweit oder für die langersehnte Familienauszeit: Auf kilometerlangen Sandbänken, in den charmanten Hafenstädten oder auf erlebnisreichen Ausflugstouren lässt die Entspannung nicht lange auf sich warten.

Auch eines der beeindruckendsten Naturwunder Deutschlands sorgt zweimal am Tag für jede Menge Erkundungsmöglichkeiten: das Spiel der Gezeiten, das an der Nordsee verfolgt werden kann.

Wenn sich das Meer bei Ebbe zurückzieht und dabei eine schlickige Landschaft hinterlässt, geht es in Gummistiefeln auf Watt-Safari. Neben Krebsen, Wattwürmern und Muscheln tummeln sich bis zu 10.000 unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten im Wattenmeer. Und bei Flut? Bietet sich am besten baden oder das Beobachten der Zugvögel an, die im Frühjahr und Herbst auf den Halligen zu sehen sind.

So wie sich der Maler Caspar David Friedrich in die fast unwirkliche Schönheit der Kreidefelsen auf Rügen verliebt hat, wird es vielleicht auch den Urlaubern gehen, die Rügen besuchen. Die Kreidefelsen sind Teil des Jasmund-Nationalparks, übrigens der kleinste seiner Art in Deutschland. Er umfasst unter anderem auch den größten zusammenhängenden Buchenwald der Ostseeregion.

Als Wahrzeichen der Insel gelten aber die Kreidefelsen: Dieses Wunder der Natur in Deutschland beeindruckt mit einem außergewöhnlichen Farbspiel. Oben der grüne Wald, unten das tiefblaue Meer, und dazwischen die beinahe weißen Felsen – wer kommt bei diesem Naturwunder Deutschlands nicht ins Schwärmen?

Den vielleicht besten Blick auf die Felsenküste bietet der Aussichtspunkt Königsstuhl. Und wer besonders schwindelfrei ist, kann die einzigartige Naturlandschaft vom Baumwipfelpfad im Naturerbe-Zentrum Rügen aus bewundern.

Schon Johann Wolfgang von Goethe zeigte sich bei seinem Besuch im Harz von einer Reihe von Felsformationen, der sogenannten Teufelsmauer, fasziniert. Das Naturwunder Teufelsmauer verläuft im nördlichen Harzvorland von Blankenburg über Weddersleben bis nach Ballenstedt und beeindruckt auf einer Länge von rund 20 Kilometern.

Die teils bizarr geformten Felsformationen stehen unter Naturschutz – die hoch aufragenden Felsen tragen jeweils einen eigenen Namen. Neben der Teufelsmauer bei Weddersleben steht auch der nordöstlich von Thale gelegene Fluss Bode unter Naturschutz. Von Thale aus bietet der Harz spektakuläre Wanderwege, die für unvergessliche Momente sorgen. So führt ein beeindruckender Wanderweg entlang der Bode, vorbei an Hundert Meter hohen Felswänden und durch einen gewaltigen Talkessel. Das Bodetal zählt zu den schönsten Schluchten und damit auch zu den Naturwundern in Deutschland. 

Ein absolutes Highlight der Wanderung: ein Aufstieg zu einem der beiden Aussichtspunkte – dem Hexentanzplatz oder der Roßtrappe in Thale.

Für dieses Naturwunder Deutschlands geht es unter die Erdoberfläche in die geheimnisvolle Welt der Feengrotten in Saalfeld. Sie entstanden durch Bergbauarbeiten im Thüringer Schiefergebirge vor Hunderten von Jahren und strahlen seit jeher eine mystische Aura aus.

Durch den Abbau des schwarzen Schiefergesteins entstanden im Laufe der Zeit unterirdische Hohlräume, die die Natur in eine faszinierende Welt aus bunten Tropfsteinen verwandelt hat. Seit 1993 stehen die Feengrotten sogar als „farbenreichste Schaugrotten der Welt“ im Guinness-Buch der Rekorde. Ob zu zweit oder mit der ganzen Familie: Ein Besuch der Tropfsteinhöhlen ist dank des unvergleichlichen Naturschauspiels ein unvergessliches Erlebnis.

Von Thüringen geht es nach Baden-Württemberg zu einem beeindruckenden Wasserspektakel im Schwarzwald: Unweit von Freiburg – mit Bus und Bahn gut erreichbar – rauschen die Triberger Wasserfälle in die Tiefe. Mit einer Fallhöhe von über 160 Metern gehören sie zu den höchsten begehbaren Wasserfällen in Deutschland und damit zu den schönsten Naturschauspielen. Zum Vergleich: Ihr weltberühmtes Pendant, die Niagarafälle an der Grenze zwischen den USA und Kanada, schafft es nur auf knapp 100 Meter.

Dafür strömt das Wasser im Schwarzwald etwas entspannter über sieben Fallstufen hinab. Die Wasserfälle sind eingebettet in eine artenreiche Flora und Fauna und umschlungen von drei Wanderwegen: Naturweg, Kulturweg und Kaskadenweg.

Von fünf Eingängen führen gut ausgebaute Pfade und zwei Holzbrücken sicher durch malerische Passagen, die auch ungeübte Wanderer sowie Familien mit Kindern gut meistern können. Mehrere Aussichtsplattformen laden dazu ein, tolle Fotos zu schießen und die Kraft der Natur auf sich wirken zu lassen. Den Wissensdurst stillen Tafeln am Wegesrand, die über die Geschichte der Wasserfälle und die dort lebenden Tiere und Pflanzen informieren. Ein Naturwunder in Deutschland, das nicht nur im Sommer lockt: Im Winter sind einzelne Wegstücke der Triberger Wasserfälle gesperrt, die geöffneten Passagen bieten aber dank der zahlreichen Eiszapfen einen magischen Anblick.

In den Allgäuer Alpen zeigt sich die Natur Deutschlands von ihrer schönsten Seite. Die Berggipfel, Flusstäler und grünen Bilderbuchlandschaften werden am besten beim Wandern erkundet – und der Gipfelblick über einige der schönsten Naturwunder Deutschlands entschädigt sowieso für alle Mühen. Eine Seilbahn bringt einen ganz entspannt aufs Nebelhorn. Da der Aufstieg ziemlich steil und im Sommer heiß ist, kann bis zur Mittelstation gefahren und es sich mit Blick auf etliche Gipfel im hoch gelegenen Restaurant gemütlich gemacht werden.

Oder wie wäre es mit einer Wanderung an den beeindruckenden Buchenegger Wasserfällen? Unter dem Rauschen der Wassermassen geht es teils recht steil bergauf, gute Wanderschuhe sind daher ein Muss.

Für eine Abkühlung an heißen Tagen muss im Allgäu nicht lange gesucht werden – von kleinen Badeweiher zwischen sonnigen Wiesen bis hin zu großen Bergseen mit Panoramablick durchziehen Badeplätze die Landschaft, soweit das Auge reicht. Zu letzteren zählt der Große Alpsee zwischen Immenstadt und Oberstaufen. Vor der einzigartigen Kulisse kann man im Sommer schwimmen oder Wassersportarten wie dem Segeln und Surfen nachgehen. Immenstadt ist wie viele andere Allgäuer Urlaubsziele mit dem Zug erreichbar, unter anderem per Direktverbindung von Ulm oder Kempten.

Von Breitachklamm bis Partnachklamm: beeindruckende Schluchten in Bayern

Mit der berühmten Breitachklamm, die mit 150 Metern tiefste Schlucht hierzulande, liegt ein weiteres Naturwunder Deutschlands im Allgäu. Die Klamm ist ein tolles Ausflugsziel für jedes Wetter: Im Frühling und Sommer kann man sich im Wasser abkühlen. Im Herbst ist die Klamm mit den strömenden Klängen der Wassermassen noch viel faszinierender. Im Winter verwandelt sich die Breitachklamm in eine bezaubernde Eislandschaft mit riesigen, von den Wänden hängenden Eiszapfen.

Ebenfalls beeindruckend ist die etwas kleinere Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen. Auch hier haben gewaltige Wassermassen die Felsen über Jahrtausende hinweg ausgehöhlt. Die Partnachklamm ist 80 Meter hoch und etwa 700 Meter lang. Der Fluss wird ganz abenteuerlich auf einer eisernen Brücke überquert, die 1914 erbaut wurde. Aber es lohnt sich, auch weniger bekannte Schluchten zu entdecken, zum Beispiel die Wildwasserschlucht Eistobel zwischen Maierhöfen und Grünenbach. Deren steile Felswände sind teilweise bis zu 50 Meter hoch, mittendurch führen gut ausgebaute Stege und Pfade, immer entlang des rauschenden Flusses Oberer Argen – Wasserfälle inklusive.